Das grünste und ökologischste Rechenzentrum der Schweiz

Das Rechenzentrum Ostschweiz (RZO) gilt als das ökologischste Rechenzentrum der Schweiz. Seine fortschrittlichen Technologien und unkonventionellen Ansätze zur Energieeffizienz und Nachhaltigkeit setzen Maßstäbe.

Von der Verwendung von Flywheels anstelle traditioneller unterbrechungsfreier Stromversorgungen (USVs) bis hin zur innovativen Nutzung von Serverabluft zur Käseproduktion in der neben dem Rechenzentrum gelegenen Käserei, das RZO demonstriert, wie Technologie und Umweltbewusstsein Hand in Hand gehen können.

Dieser Artikel erörtert die verschiedenen Aspekte, die das RZO zum ökologischsten Rechenzentrum in der Schweiz machen.

Energieeffizienz und Nachhaltigkeit

Nutzung erneuerbarer Energiequellen

Das Rechenzentrum verfügt über 727 Solarpanele auf der Fassade und weiteren 336 Solarpanelen auf dem Dach. Jährlich werden so 230.000 Kilowattstunden an Solarstrom direkt vom Rechenzentrum durch die Sonne erzeugt und für den Betrieb der Server verwendet.

Die Nutzung von Solarpanelen auf Rechenzentren ist aus ökologischer Sicht besonders vorteilhaft, da dieser Strom ohne schädliche Emissionen direkt vorort produziert wird.

 

 

 

Innovative Kühltechnologien

Das RZO verwendet fortschrittliche Kühltechnologien, die deutlich über traditionelle Methoden hinausgehen.

Die adiabatische Kühlung ist eine effiziente und umweltfreundliche Methode zur Temperaturregelung im Rechenzentrum Gais. Das Prinzip der adiabatischen Kühlung beruht darauf, dass Wasser, wenn es verdunstet, Wärme aus seiner Umgebung aufnimmt. Dieser Prozess führt zu einer natürlichen Abkühlung der Luft.

Die ökologischen Vorteile dieser Kühltechnik sind bedeutend. Erstens wird im Vergleich zu traditionellen Klimaanlagen, die auf Kältemittel angewiesen sind, wesentlich weniger Energie verbraucht. Kältemittel können umweltschädlich sein und tragen oft zum Treibhauseffekt bei. Adiabatische Systeme nutzen hingegen Wasser und sind frei von chemischen Substanzen. Zweitens kann diese Technik in Klimazonen, in denen die Außentemperaturen nicht extrem hoch sind, besonders effektiv sein, da sie die natürliche Kühlkraft der Verdunstung maximiert. Durch die Verringerung des Energieverbrauchs tragen adiabatische Kühlsysteme zur Senkung der CO2-Emissionen bei und fördern eine nachhaltigere Betriebsweise des Rechenzentrums.


 

Mit der Abwärme der Server wird Käse produziert

Ein besonders innovativer Ansatz des RZO ist die Nutzung der Abwärme der im Rechenzentrum installierten Server. Im Winter wird ein kleiner Teil der Abwärme zum Heizen der Räumlichkeiten verwendet. Der grosse Teil der Abwärme, umgerechnet rund 1.5 Gigawattstunden, werden ins Nebengebäude, in die Berg - Käserei Gais geliefert.

Mit dieser Abwärme vom Rechenzentrum werden in der Berg - Käserei Gais jährlich aus 18.8 Millionen Liter Milch 1800 Tonnen Käse erzeugt.

Dies senkt den CO2 Ausstoss der Berg - Käserei und dient als Beispiel dafür, wie Abwärme in der Lebensmittelproduktion sinnvoll genutzt werden kann.

 

Bergkäserei Gais

 

 

Flywheels statt traditioneller USVs

Eine der bemerkenswertesten technischen Innovationen im RZO ist der Einsatz von Flywheels (Schwungrädern) anstelle der herkömmlichen batteriebetriebenen USVs. Flywheels speichern kinetische Energie durch schnelles Rotieren und können bei Stromausfällen augenblicklich Energie abgeben. Im Vergleich zu Batterien bieten Flywheels mehrere Vorteile.

Sie enthalten keine schädlichen Chemikalien und verursachen keine Entsorgungsprobleme wie Blei oder andere Schwermetalle in Batterien. Flywheels reagieren schneller auf Anforderungen nach Backup-Energie und haben bei der Energieumwandlung weniger Verluste.

 

Fazit

Das Rechenzentrum Ostschweiz steht als leuchtendes Beispiel dafür, wie technologische Innovation und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen können. Durch den Einsatz von erneuerbaren Energien, innovativen Energiespeichertechnologien wie Flywheels, kreativer Nutzung von Abwärme und einer nachhaltigen Bauweise setzt das RZO neue Maßstäbe für die Rechenzentrumsbranche in der Schweiz und weltweit. Mit diesen Praktiken zeigt das RZO, dass es möglich ist, hochmoderne Technologie mit echtem Umweltbewusstsein zu vereinen.

 

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